Cytomegalie, Schwangerschaftsdiabetes, oder auch: Wie soll ich in der Schwangerschaft essen?

von mama moves

Woche 29, hello. Noch mindestens 10 to go. Und anstatt voller nervöser Vorfreude auf Söhnchen Nummer 2 zu warten und der Geburt entgegen zu fiebern, sitze ich manchmal einfach nur da, berühre meinen Bauch, spüre die wilden Bewegungen und denke: Das war’s bald? Letztes Mal schwanger? Es macht mich melancholisch, nachdenklich, ja traurig. Und ich wünschte, ich sei ein Elefant. Wenigstens für 24 Monate.

Glücklicherweise fühle ich mich aktuell nicht wie einer. Ich habe bislang nur 5kg zugenommen, anders als bei Lias, als ich schon + 6kg nach nur 12 Wochen hatte (Ärztin sagt: kein Grund zur Sorge! Solange Baby wächst und gedeiht…). Ich weiß gar nicht wieso, denn ich esse nicht anders, als bei Lias. Ok, ich korrigiere: ich aß nicht anders, jetzt jedoch mit größerer Vorsicht. Denn seit 2 Wochen lebe ich mit der Diagnose „Schwangerschaftsdiabetes“, die mir einen Strich durch die Schwangerschaftsschlemmerei gemacht hatte und mich lehrte: „Pass gut auf, auf dich und dein Baby, denn dein Blutzuckerspiegel findet schnellen Zucker nicht so cool.“ Also kein Eis zwischendurch, keine Pizza, wann immer ich Lust habe, keine Limos, keine ganze Wassermelone, wenn die Temperaturen auf 30°C steigen. Ok, alles etwas anders, als geplant, aber eigentlich gar nicht so tragisch. Denn mit ein bisschen Knowhow kann man sich wirklich ziemlich lecker durch das letzte Trimester der Schwangerschaft futtern – und vor allem extrem gesund! 

Ich erzähle euch heute also ein bisschen etwas über Schwangerschaftsdiabetes, was die Diagnose für mich und meinen Minime bedeutet, wie ich damit umgehe und nun esse. Und das ist ziemlich praktisch, denn so, wie ich jetzt esse, sollten im Optimalfall auch alle (gesunden) Schwangeren essen, weshalb dieser Artikel auch für diejenigen ohne Gestationsdiabetes genauso interessant sein könnte. 

Nach diesem Exkurs gehe ich noch kurz auf die Zytomegalie ein, die ebenfalls zur gleichen Zeit diagnostiziert wurde, sowie auf ein paar generelle News, Infos und Gefühle rund um meine Schwangerschaft. 

Und weil ihr es letztes Mal so gemocht habt, machen wir’s wieder in Form eines Interviews mit mir selbst…

Hey Yavi, na, alles klar?

Ja, ich kann mich nicht beklagen. Mir geht’s wirklich prima, außer, dass ich immer noch mit heftiger Müdigkeit zu kämpfen habe. Darüber hinaus habe ich keine anderen Leiden und fühle mich fit wie ein Turnschuh. Ich mache weiterhin 3 x die Woche Sport, also mein übliches Krafttraining, und renne ansonsten einem völlig irren, hyperaktiven 2-Jährigen hinterher, ohne eine Sauerstoffmaske zu brauchen. 

Wie geht’s deinem Babyjungen?

Ich kann ihn leider noch nicht fragen, aber von außen betrachtet sieht er ziemlich happy aus. Er hat perfekte Maße, sprich: keinen zu dicken Bauch, was bei Schwangerschaftsdiabetes oft der Fall und von den Ärzten ungern gesehen ist, auch Gesamtgewicht und Kopf sind ideal und altersgerecht. Außerdem hat er alle Gliedmaßen, die ein kleines Menschenkind haben sollte, und sein Gesicht sieht aus wie das von Lias. Eindeutig verwandt. Gemeinsam haben sie auch den Bewegungsdrang, der mich teilweise sogar nachts aus dem Schlaf reißt. Muss dieses Baby denn nie schlafen?

Erzähl, was ist da los mit dem Schwangerschaftsdiabetes? (Ja, es heißt DER Diabetes!) 

Tja, es kann halt jeden erwischen, nicht nur die typische Risikogruppe (Schwangere mit Übergewicht, Bewegungsmangel, schlechter Ernährung). Mein Pech ist wohl Diabetes in der Familie, Oma väterlicherseits hatte Typ II.

Gestationsdiabetes wird zwischen der 24. und 28. SSW bei 4 – 7 % (Dunkelziffer ausgenommen) aller Schwangeren entdeckt, da dann die Insulinempfindlichkeit der Zellen durch die Ausschüttung von Schwangerschaftshormonen besonders deutlich abnimmt. Einige Frauen stellen großen Durst und Verlangen nach süßen Getränken direkt nach dem Aufstehen fest, andere bemerken gar keine Symptome.

So wie ich. Wie schon bei Lias war mein erster Routine-Zuckertest in der 26. Woche auffällig, weswegen ich einen großen OGTT (Glukosetoleranz-Test) machen musste. Der sieht wie folgt aus: Nüchtern in die Praxis kommen. Blutabnahme. Dann 75mg Glukose in Wasser aufgelöst trinken. Eine Stunde später nächste Blutabnahme. Eine weitere Stunde warten, nochmals Blutabnahme. Warten. Sind die Werte nach der ersten Abnahme höher als 180 mg/dl und nach der zweiten höher als 153 mg/dl, liegt Gestationsdiabetes vor und die Schwangere wird an einen Diabetologen überwiesen. So war’s auch bei mir und seitdem bin ich dort in Behandlung und Beratung, messe jeden Morgen nüchtern und immer eine Stunde nach jeder Mahlzeit meinen Blutzucker und schaue, worauf mein Blutzucker gut und worauf weniger gut reagiert.
Bisher konnte ich beobachten, dass ich schnelle Zucker wie Weißmehl und Industriezucker meiden muss, „gute“ Kohlenhydrate, sprich langkettige, hingegen gut funktionieren. Vollkorn-Haferflocken zum Beispiel, die ich nahezu jeden Morgen esse.

Was isst du als Schwangerschaftsdiabetikerin?

Es ist gar nicht so schwer. Durch mein Wissen als Ernährungsberaterin weiß ich gut, welche Lebensmittel den Blutzuckerspiegel mehr und welche weniger beeinflussen, da es aber auch individuelle Reaktionen auf Lebensmittel gibt, gilt es die Toleranz der Lebensmittel durch regelmäßiges Blutzuckermessen auszutesten und zu schauen, ob zum Beispiel eine Handvoll Erdbeeren schon zu viel sind oder ob sogar 1kg klar geht.
Generell kann man sich jedoch merken: Je weniger Einfach / Zweifachzucker (also Fruktose, Glukose etc) im Lebensmittel enthalten sind – oder mit anderen Worten: je niedriger der glykämische Index eines Lebensmittels – desto stabiler bleibt der Zuckerspiegel. Also: Weg mit Süßigkeiten, Fast Food, Weißmehl, zuckerhaltigen Getränken.
Gemüse, besonders das mit wenig Stärke, sowie proteinreiche Lebensmittel sind hingegen safe. Dennoch sollten wir in der Schwangerschaft auf keinen Fall Low Carb essen, da dabei im Körper entstehende Giftstoffe das Baby belasten können, außerdem drohen Gewichtsabnahme und Mangelernährung, die ebenfalls schlecht für die Entwicklung des Babys wären. Aber glücklicherweise stellen Vollkornprodukte (Brot, Reis, Nudeln) in der Regel keine Gefahr dar, da sie nur sehr langsam zersetzt / verdaut werden können und deshalb den Blutzuckerspiegel nicht schnell ansteigen lassen. Auch Kartoffeln, Nüsse, Hülsenfrüchte, Milchprodukte funktionieren meist problemlos.

Folgende Nährstoffverteilung wird in der Gesamtenergieaufnahme empfohlen:

40 % Kohlenhydrate (mit niedrigem glykämischen Index, ähnlich der LOGI-Methode)
30 – 35 % Fett
20 – 30 % Protein

Und wenn ich mal Lust auf Süßes habe, mache ich mir selbst etwas Leckeres und zwar ohne Zucker. Dazu muss ich ja nur eins meiner Rezepte raussuchen (hier auf dem Blog) und bei Instagram habe ich gerade erst ein neues blutzuckerspiegelsicheres Kuchenrezept gepostet.

Schwangerschaftsdiabetes: Warum ist er überhaupt so gefährlich?

Starke Schwankungen im Kohlenhydrat- und Insulinhaushalt können zu Störungen des hormonellen Systems des Babys beitragen. Bei schlecht eingestelltem Gestationsdiabetes kommen Babys häufig sehr groß und schwer zur Welt, haben Anpassungsstörungen und müssen im schlimmsten Fall Glukose-Infusionen gelegt bekommen, um einer lebensgefährlichen Unterzuckerung entgegen zu kämpfen. Auch ist es möglich, dass Kinder von Müttern mit Schwangerschaftsdiabetes später selbst Diabetes entwickeln oder mit Übergewicht zu kämpfen haben werden, da es im Bauch zur Hypertrophie und Hyperplasie der fetalen Inselzellen der Bauchspeicheldrüse gekommen ist.

Deswegen ist es sehr wichtig, dass die Schwangere eine entsprechende Diät einhält. Und einige besonders schwere Fälle – etwa 20 – 50 % – müssen medikamentös therapiert werden.

Doch keine Sorge: In der Regel bildet sich Gestationsdiabetes nach der Schwangerschaft zurück.

Kann Gestastionsdiabetes verhindert werden?

Jein. Wir können unser Bestmögliches tun, um keinen zu bekommen. Durch entsprechende Ernährung, einer moderaten Gewichtszunahme und Bewegung. Doch wie mein Beispiel zeigt: Selbst, wenn alle drei Faktoren sichergestellt sind, kann man betroffen sein. Und das ist noch lange kein Grund, in Panik zu geraten. Gestationsdiabetes kann heutzutage gut behandelt werden, am besten von den Betroffenen selbst, indem sie gewissenhaft essen. Das Baby wird außerdem etwas strenger und häufiger untersucht, um zu kontrollieren, wie es sich entwickelt – insbesondere in punkto Gewicht.

Gilt die Ernährungsempfehlung bei Gestationsdiabetes denn eigentlich auch für Schwangere ohne Diabetes?

Tatsächlich, ja. Generell ist eine Ernährungsform nach dem glykämischen Index gar nicht so verkehrt. Denn je konstanter der Blutzuckerspiegel, desto besser die Gesundheit sowie das Wohlbefinden. Wir sind länger satt, haben weniger oder gar keinen Heißhunger, es fällt uns also insgesamt leichter, abzunehmen oder das Gewicht zu halten.

Schwangere sollten beachten, dass sie in der Schwangerschaft einen Kalorien-Mehrbedarf von durchschnittlich 375 kcal pro Tag haben, genauso wie einen Mehrbedarf an Vitaminen und Mineralstoffen. Das Kunststück besteht jedoch darin, möglichst viele Nährstoff auf nur unwesentlich mehr Kalorien aufzunehmen – denn „Essen für zwei“ ist nicht mehr als eine Redewendung, die in Wirklichkeit gar nicht zutrifft.

Wichtig ist also, dass wir im Bereich der Kohlenhydrate hauptsächlich ballaststoffreiche Vollkorngetreideprodukte, fettarm zubereitete Kartoffeln, Obst und Gemüse wählen – letztere beiden am besten fünf Mal täglich, wobei Gemüse dem Obst vorgezogen werden sollte.

Auch die Fettversorgung ist relevant, hier gilt wieder die gleiche Empfehlung wie für andere Gruppen: der Bedarf an den essentiellen Omega-6 und Omega-3-Fettsäuren hat oberste Priorität. Hierbei sollten täglich hochwertige Pflanzenöle wie Rapsöl, Walnussöl und Leinöl konsumiert werden (ca. 2 EL), darüber hinaus 1-2 Mal die Woche fetthaltiger Fisch wie Lachs. Eine Alternative sind Fischölkapseln. Vorteil einer ausreichenden Zufuhr von Omega-3-Fettsäuren in der Schwangerschaft und Stillzeit sind angeblich intelligentere Kinder mit einem besser ausgeprägten Sehsinn.

Der Proteinbedarf ist bei uns Schwangeren um ca. 10g pro Tag erhöht und sollte gedeckt werden, um ein gutes Wachstum des Babys sowie die Funktionen im mütterlichen Organismus sicherzustellen. Mehrmals täglich Milchprodukte, mageres Fleisch an 3-4 Tagen die Woche, Hülsenfrüchte sowie proteinreiche Vollkornprodukte sollten deshalb auf dem Speiseplan stehen.

Apropos Proteine: wie sieht’s mit Proteinpulver aus?

Gegen Proteinpulver spricht nichts, sofern es nicht als Mahlzeitenersatz dient und dadurch eine ausreichende Nährstoffversorgung riskiert. Ich empfehle außerdem Produkte mit höchster Qualität und Reinheit zu wählen, also nach Möglichkeit ohne Zugaben chemischer Inhaltsstoffe wie Süßstoff. Ein Whey Isolat in neutraler Geschmacksrichtung oder vegane Proteinprodukte sind da grundsätzlich bedenkenlos zu konsumieren.

Und: unbedingt regelmäßig essen und keine Mahlzeiten ausfallen lassen. Mit und ohne Gestationsdiabetes. Denn nicht nur ein zu hoher Blutzuckerspiegel ist bedenklich, sondern auch eine Unterzuckerung. Außerdem sollten wir ausreichend trinken, sogar mehr als sonst. Mindestens 2 Liter, am besten Wasser. Selbstverständlich keinen Alkohol.

Was ist mit Käffchen / Koffein?

In Maßen: ok. Ich selbst trinke ca. 2 Tassen Kaffee / Cappuccino pro Tag und manchmal dazu noch Grüntee. Vorsicht bei Grüntee und Folsäure: Grüntee soll die Wirkung von Folsäure aufheben, also speziell in der Frühschwangerschaft auf eine gemeinsame Aufnahme verzichten.

Und wenn wir schon beim Thema Folsäure sind…

Nahrungsergänzungsmittel?

Wie ich schon sagte, haben wir einen erhöhten Vitamin- und Mineralstoffbedarf. Das gilt ganz besondern für die B-Vitamine, Zink, Kalzium, Folsäure, Jod und Eisen. Und während Folsäure gern schon eigeninitiativ vor der Schwangerschaft aufgenommen werden kann (und sollte!), sollten wir alles andere nur nach Absprache mit dem Arzt via Tablette supplementieren.

Eine entsprechende Ernährung hingegen ist der ideale Weg, den Bedarf zu decken. Eisen finden wir in Fleisch, Fisch, Gewürzen wir getrockneter Petersilie, Koriander und Zimt, Nüssen, Bohnen und Sojabohnen. Jod nehmen wir am besten in Form von jodiertem Speisesalz zu uns, oder auch über Meeresfisch. Folsäure steckt in Salat, Erdbeeren, Eigelb, Vollkornbrot, Orangen, Brokkoli, Spinat, Weizenkeimen, Trauben, Kirschen, Hülsenfrüchten und Fleisch.

Vielleicht ist einigen bis hierhin aufgefallen, dass die meisten wichtigen Nährstoffe in tierischen Produkten stecken… da kommt die Frage auf:

Wie sollen sich vegane Schwangere ernähren?

Am besten nicht vegan. Ja, klingt hart, ist aber so. Es ist verdammt schwer, sich bei veganem Lebensstil nicht mangelhaft zu ernähren und es erfordert sehr viel Wissen, Auseinandersetzung und Bereitschaft, das Baby und seinen Körper ohne tierische Produkte ausreichend zu versorgen. Und das ist keine Übertreibung: Vegane Kost birgt während der Schwangerschaft ernsthafte Risiken für die Entwicklung des Kindes.

Ich kenne vegane Schwangere, die aus Rücksicht auf ihr Baby von Veganismus in der Schwangerschaft absehen, was in meinen Augen eine kluge, konsequente Entscheidung ist. Sie essen stattdessen vegetarisch und das ist vertretbar, wenn genug Milch und Eier verzehrt werden.

Strenge Veganer sollten sich unbedingt von einem Arzt und / oder Ernährungsberater beraten lassen und definitiv ausreichend supplementieren, dabei hauptsächlich die B-Vitamine als auch Eisen und Jod. Sie sollten außerdem unbedingt davon absehen, dass Baby veganer Kost auszusetzen, denn das kann im Zweifel zum Tod führen, wie auch jüngst erst die Medien berichteten.

 

 

Photo Credit: Jan Hinkel Photography 

So und was hatte es mit der Cytomegalie auf sich?

Puh, das war eine wirklich nervenaufreibende Geschichte, deren Ernst ich erst begriff, als ich (blöderweise) danach gegoogelte. Doch ich konnte nicht anders, denn im Besprechungszimmer bei meiner Frauenärztin verstand ich nur Bahnhof, als sie mit mir den positiven Test und die Überweisung in die Uniklinik besprach.

Also von vorn: ich ließ auf eigenen Wunsch (nicht-kassenärztlich) einen Cytomegalie-Test machen, da es sich um einen Herpesvirus handelt, der häufig von kleinen Windelkindern übertragen wird (oder auch beim Geschlechtsverkehr). Und da Lias natürlich noch nicht trocken ist, dachte ich mir, könne so ein Test nicht schaden. Witzigerweise habe ich trotzdem niemals damit gerechnet, dass ich tatsächlich infiziert sein könnte und es traf mich wie einen Schlag, der mich auch noch für einige Tage ausknockte. Er kam zeitgleich mit dem Schwangerschaftsdiabetes, was die Verarbeitung noch schwieriger machte.

Google verriet mir also, dass Cytomegalie schwere Schäden am Ungeborenen ausrichten kann, besonders dann, wenn die Infektion während der Frühschwangerschaft oder innerhalb von 6 Monaten vor der Zeugung stattgefunden hatte. Die Untersuchungen in der Uni-Klinik sollten also Aussagen über den körperlichen Zustand des Babys geben können, als auch Hinweise über den möglichen Infektionszeitpunkt.

Mir wurde also zum einen Blut abgenommen, welches von Virologen analysiert wurde, zum anderen gab es ein sehr detailliertes Ultraschall-Screening des Babys, bei welchem alle Organe und Maße so gut es ging ausgewertet wurden. Schon nach dem Ultraschall war ich beruhigt, denn der Kleine zeigte keinerlei Hinweise auf eine Behinderung. Natürlich werden nicht alle im Ultraschall entdeckt, doch ich war froh, von seinem prächtig funktionierenden Herz, dem „wunderschönen Hirn“, sonstigen intakten Organfunktionen sowie idealen Proportionen zu erfahren. Auch waren die Plazenta sowie Fruchtwassermenge unauffällig, was an sich immer ein gutes Zeichen ist.

Mir wurde trotzdem die Option einer Fruchtwasseruntersuchung genannt, da diese die einzige sichere Antwort auf die Frage gäbe, ob sich mein Baby ebenfalls mit Cytomegalie infiziert habe. Denn tatsächlich infizieren sich 50 % aller Babys von Cytomegalie-Müttern mit dem Virus, von denen einige mit schweren, andere mit leichten und andere wiederum mit gar keinen Behinderungen zur Welt kommen.

Ich entschied mich sofort gegen eine Fruchtwasseruntersuchung, da meine innere Stimme mir sagte, dass es meinem Baby gut ginge. Außerdem hatte ich schon damals bei Lias eine Fruchtwasseruntersuchung abgelehnt, nachdem er nach der Nackenfaltenmessung als „High Risk“ für Down Syndrom eingestuft wurde, und das in erster Linie, um ihn zu schützen. Warum hätte ich dann hier anders entscheiden sollen?

Zumal die Therapie experimenteller Natur wäre. Sollten im Fruchtwasser tatsächlich diese Cytomegalie-Viren vorgefunden werden, würden Immunglobuline verabreicht, deren Wirkung aktuell jedoch fraglich ist. Die Wissenschaft weiß noch nicht, ob dieses Medikament über die Plazenta hinaus wirkt und ob das Kind damit tatsächlich therapiert wird.

Und als die Virologen dann noch nach einigen Tagen sagen konnten, dass meine Werte darauf hinweisen, dass der Virus in meinem Körper weitestgehend bekämpft sei und es sich vermutlich um eine Alt-Infektion handle, war die Sache für mich gegessen. Ich lasse mein Baby nun die letzten Wochen in Frieden gedeihen und sollte ich irgendwann noch einmal schwanger werden, überlege ich dreimal, ob und welche Vorsorgeuntersuchungen ich überhaupt vornehmen lasse.

Und sonst? Irgendwelche News?

Nicht wirklich, jedenfalls nicht in Bezug auf das Baby. Wir haben uns weder mit der Namensfindung beschäftigt, noch mit dem Auspacken von Lias’ alten Klamotten oder gar Neuanschaffungen. Ach Moment, das einzig Neue ist das Babybay, das vor einigen Tagen dank tausendkind bei uns eintraf. Wir hatten bei Lias nämlich das Beistellbett „Bednest“ für 7 Monate gemietet und brauchten jetzt ein neues. Ob’s schon aufgebaut ist? 

Haha.

Ansonsten wird das Projekt „Kaiserschnitt“ immer konkreter, erst recht, seitdem ich dank des Diabetes als Risikoschwangere gelte. Doch wie ihr ja vielleicht wisst, wurde mir wegen meiner Miniatur-Größe, meiner unglücklicherweise für meinen Körper zu groß geratenen Kindern, der ersten traumatischen, sehr komplizierten Geburt schon von mehreren Ärzten ein geplanter Kaiserschnitt nahegelegt. Final entschieden habe ich bislang allerdings noch nicht.

Ihr habt es auch vielleicht schon mitbekommen: Wir werden nochmal umziehen. Im Herbst. Mein Mann wurde befördert und arbeitet bereits seit Mai in seiner neuen Position, weshalb wir aktuell schon eine Wochenendbeziehung führen. Nach der Geburt kommen meine Jungs und ich nach und dann hoffentlich in eine schöne Immobilie westlich von Köln (Rhein-Erft-Kreis). Wir suchen eine große, moderne Wohnung oder ein Haus zur Miete, wenn also jemand was weiß, soll er bitte laut aufschreien.

Ok, schön. Danke für’s Gespräch und alles Gute! 

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7 Kommentare

Jenny 30. Juni 2017 - 9:41

Ich habe eine Frage zu deiner Aussage hier: Dennoch sollten wir in der Schwangerschaft auf keinen Fall Low Carb essen, da dabei im Körper entstehende Giftstoffe das Baby belasten können, außerdem drohen Gewichtsabnahme und Mangelernährung, die ebenfalls schlecht für die Entwicklung des Babys wären.

Welche Giftstoffe entstehen bei Low Carb?
Und betrifft das auch nicht Schwangere?

Antworten
mama moves 30. Juni 2017 - 9:58

Das Thema ist sehr komplex, daher die sehr allgemeine Aussage oben in meinem Text, ich versuche es jetzt hier kurz und verständlich zu beantworten: Low Carb, genauso wie andere Mangeldiäten, Detox etc., bedeuten für den Körper immensen Stress. Gespeicherte Gifte werden häufig gelöst und ausgeschieden, hinzu kommen Symptome wie Kopfschmerzen, Verstopfungen etc und all das führt auch beim Baby zu Stress. im Zweifel zur Unterversorgung, gerade, wenn wir dabei abnehmen, wobei es zur Gefährdung des Kindes durch bestimmte Gifte in den frei gewordenen Fettzellen kommt. Dann: Unser Immunsystem wird stark belastet und das brauchen wir dringend für eine gute Versorgung des Babys. Ganz zu schweigen von der Energie, die wir durch Kohlenhydrate gewinnen, die einen großen Teil zu einer gesunden Schwangerschaft beiträgt. Aktuelle Studien beweisen sogar, dass Low Carb Diäten zu einem erhöhten Übergewichtsrisiko beim Kind führen (Grund dafür ist ein Einfluss auf den Fettstoffwechsel). Und ja: Generell sind Low Carb Diäten schlecht, aber das ist nochmal ein anderes Thema.

Antworten
Marina Peters 20. Juni 2017 - 7:05

Heute morgen endlich die Zeit gefunden, deinen neuen Blog zu lesen. Und ich finde deine Entscheidung, keine Fruchtwasseruntersuchung zumachen toll. In meiner ersten Schwangerschaft, haben uns die Ärzte völlig nervös gemacht, da beim Kleinen der Femur ein paar mm zu klein war und alle von Down Syndrom sprachen. Hallo….!!! ich bin nur 1,57m gross woher soll der Kleine Heidi Klum Beine haben 😉 wir habe uns auch dagegen entschieden, da es eh keine andere Konsequenz für uns gegeben hätte. Was soll ich sagen, er kam kerngesund und perfekt zur Welt. Jetzt in der zweiten Schwangerschaft, wird man schon wieder so verrückt gemacht..
Also ich bin da ganz bei euch und freue mich weiterhin ganz viel von dir zu lesen…
Glg

Antworten
Stef 19. Juni 2017 - 4:21

Genau richtig entschieden! Bei mir wurde in SSW 33 der CMV Virus festgestellt – allerdings weil als privat versicherte alles getestet wird was geht. Der Ansteckungszeitraum wurde von Spezialisten auf 7-12 SSW festgelegt. Ebenfalls Uniklinik. Drei Tage war ich fix und fertig, dann habe ich beschlossen, daß mein Kind eine Kämpfernatur hat und nicht angesteckt ist. Auch ich habe mich gegen sämtliche weiteren Untersuchungen entschieden, mit Ausnahme des genauen Ultraschall, bei dem auch keine Auffälligkeiten zu entdecken waren.
Nach der Entbindung wurde durch Untersuchungen und Tests festgestellt, daß mein Sohn nicht angesteckt ist. Der Professor sagte zu mir, daß er das – bei diesem gefährlichen Ansteckungszeitraum – noch nie erlebt hat.

Alles Liebe für deine weitere Schwangerschaft!

Antworten
Irina 18. Juni 2017 - 21:19

Was ein toller Beitrag!!! Ich habe darauf sehr gewartet und es mit großer Freude gelesen. Danke dafür und ich liebe es wie du verfasst weiterhin wünsche ich dir eine entspannte Schwangerschaft!

Antworten
Änna Bu 18. Juni 2017 - 20:01

Was für ein tolles Strandfoto!!!!

Ich bin übrigens ebenfalls (mittlerweile) der Überzeugung, dass man nicht alle Untersuchungen „einfach so“ machen sollte.
Als bei uns ebenfalls „high risk“ auf downsyndrom festgestellt wurde, habe ich mich kurzzeitig total verrückt gemacht!
…und habe ein gesundes Kind zur Welt gebracht!
Und vor allem hätte ich die Schwangerschaft eh nicht beendet… warum also überhaupt untersuchen???

Antworten
Jonna 18. Juni 2017 - 18:32

Super Artikel! Aufklärung ist so wichtig bei den ganzen Mythen.
Und das Liwgestützfoto ist der Burner!!!! Richtig toll.
Wünsche dir weiterhin alles Gute

Antworten

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