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Was wird er wohl finden, wenn er in mein Gesicht schaut? Welche Falte zu viel? Müsste man die Nase korrigieren? Was wird er wohl über meine kurzen Beine denken? Und wird ihm auffallen, dass meine Brüste kleiner sind als mein Bauch und mir gleich ein paar passende Implantate dran halten?
Einem Schönheitschirurgen zu begegnen hat für mich etwas von einer Prüfungssituation. Da oben der autoritäre, prüfende Blick, hier unten das kleine Ich und verunsichert, ob auffällt, dass ich voller Fehler und Lücken bin. Als mir Dr. Claudius Kässmann den langen, hellen Gang in seiner Praxis Lege Artis in Bergisch Gladbach entgegenkommt und freundlich strahlt, bevor er sich schnell die Gesichtsmaske aufsetzt, bin ich entspannt. Ich glaube, der wird jetzt nicht gleich Stift und Skalpell holen.
Tut er nicht. Stattdessen zeigt er mir mit einer lockeren, redseligen, aber alles andere als überheblichen Art seine große, stilvoll eingerichtete Praxis, die sich auf zwei Etagen und gefühlt unzählige Räume verteilt – darunter die gemütlich und hochwertig eingerichteten Zimmer, in denen sich seine Patienten vor und nach den Operationen befinden, die weißen Behandlungszimmer und natürlich der OP, der wegen des großflächig einfallenden Tageslichts schon fast einladend wirkt. Schade, dass sich zu der Zeit meines Besuchs, an einem Freitagnachmittag Ende August, keine Patienten mehr in der Praxis befinden, zu gern hätte ich gesehen, wer denn so hierherkommt, um eine unwiderrufliche, womöglich lebensverändernde Veränderung zu kaufen.
Dann will ich aber zumindest von Dr. Kässmann wissen, ob er die Menschen, die ihm begegnen, nach optischen Merkmalen / Baustellen abscannt und am liebsten schon an ihnen rumdoktern würde. Also vergleichbar mit mir, der Germanistin, die jeden Text nach Fehlern absucht und wahnsinnig wird, wenn jemand die Doppel-S Regel nicht beherrscht. Dr. Kässmann lacht und zeigt dabei charismatische Lachfältchen, die zu meiner Überraschung (Klischeedenken?) gar nicht weggebügelt sind. Später würde ich erfahren, dass er deshalb noch nichts an sich hat machen lassen, weil er sich natürlich nicht selbst operieren könnte. Einleuchtend. Und ja, Dr. Kässmann sieht das eine oder andere Potenzial für eine Schönheitsop, würde aber deshalb niemandem unaufgefordert seine Visitenkarte in die Hand drücken.
20 Jahre Berufserfahrung: Brüste, wohin das Auge sieht
Die, die ihn als Arzt identifiziert, trägt er schon seit zwanzig Jahren mit sich. Zwei Jahrzehnte Berufserfahrung, vor allem als Chirurg, der innen und außen schon alles gesehen hat. Seit seiner Spezialisierung auf Plastische Chirurgie sieht er vor allem viele Brüste, für die er besonders bekannt ist. Weil er sie besonders gut macht – die Bewertung im Internet sprechen für sich. Doch während die meisten Männer bei so viel nackter Haut wohl nicht mehr so klar denken könnten, wirkt Dr. Kässmann unglaublich klar, fokussiert, ruhig, relaxed und vermittelt innerhalb von Minuten ein ganz warmes Gefühl der Sicherheit. Wäre eine weitere Stunde vergangen, hätte er mich als Patientin gewonnen. Für was auch immer.
Apropos – warum war ich überhaupt da? Ich greife vorweg: das private Interesse hatte sich vor ungefähr einem halben Jahr mit dem beruflichen verschmolzen. Möchtet ihr die ganze Story hören, dann zieht euch das Interview rein, das ich an dem Tag mit Dr. Kässmann geführt habe. Für alle Verweigerer die Kurzfassung: es stand eine Bauchdeckenstraffung im Raum, die im Rahmen einer anderen, medizinisch notwendigen OP, stattgefunden hätte. Mein Chirurg hatte mir Dr. Kässmann empfohlen und im Frühling ließ ich mich via Videotelefonie (Corona, ihr wisst schon) beraten (was übrigens wunderbar funktioniert hat!). So begeistert ich gleich von Dr. Kässmann und seiner sehr kompetenten, humorvollen und vor allem sehr angenehmen humanen Art war, entschied ich mich gegen die OP, die Journalistin in mir blieb aber an dem Thema dran. Da war etwas, das mich neugierig machte, faszinierte. Spätestens, als eine Kita-Mutter mit mir einen Kaffee trank und nebenbei erzählte, was sie alles hat machen lassen und vor allem wieso, waren alle Sensoren an. Diese Frau sah für mich, oberflächlich betrachtet, nicht nach einer Frau aus, die zum Schönheits-Doc rennt. Aber diese Frau hat, wenn man unter die Oberfläche schaut, ganz einfach menschliche Bedürfnisse, Wünsche, Unsicherheiten und eine eigene Geschichte, die kein oberflächlicher Blick von außen erfassen kann und vor allem: nicht bewerten darf. Da verstand ich: hier muss aufgeklärt und mit Klischees aufgeräumt werden. Hier darf kein Tabuthema sein, stattdessen ein offener Raum für Gedanken, Gefühle und – und deshalb schreibe ich gerade diese Zeilen – eine gute Informationsquelle.
Möchtest du eintauchen, dann nimm die eine Stunde Zeit und lausche dem super schönen und oft sehr lustigen Gespräch zwischen Dr. Kässmann und mir. Ich kann das Interview wirklich allen wärmstens ans Herz legen, die entweder mit dem Gedanken spielen, sich einem plastischen Eingriff zu unterziehen, ebenso auch denen, die skeptisch und vorurteilsbehaftet sind und Wissen aus einer fundierten Quelle beziehen möchten, da Dr. Kässmann wirklich detailliert und ehrlich aufklärt und es wahnsinnig Spaß macht, ihm zuzuhören.
Das einstündige Interview mit Dr. Kässmann kannst du direkt hier bei Spotify hören:
Alternativ kannst du es auch bei Soundcloud streamen:
Allen, die das Interview nicht hören können oder wollen, möchte ich hier einen Überblick über die wichtigsten und interessantesten Inhalte geben, die mir besonders in Erinnerung geblieben sind:
Zusammenfassung des Interviews
Allgemein
- Es gibt nicht DEN typischen Patienten – es kommen Patienten aus allen möglichen Lebensbereichen.
- Psychologische Probleme sollten nicht mit Schönheits-OPs behandelt (übertüncht) werden.
- Was Dr. Kässmann (und einen guten Schönheitschirurgen / eine gute Chirurgin) ausmacht: Er hört gut zu, gibt wenig vor, versucht erst Wünsche des Patienten kennenzulernen und was den Patienten stört. Außerdem:
- Er vermittelt ein realistisches Bild, dass es sich um eine OP handelt und diese mit Risiken verbunden ist.
- Er verfügt über einen gesunden Menschenverstand, um die Patientin / den Patienten (vor sich selbst) zu schützen und eine realistische Bewertung zu einer OP und ihrem Ergebnis geben zu können.
- Er behandelt sie Schicksale der Patienten möglichst unemotional, um objektiv und professionell zu bleiben, wobei er sich natürlich hoch empathisch verhält.
- Sein oberstes Ziel: Zufriedene Patienten. Deshalb der erste Tipp von Dr. Kässmann: Vor der OP sollte die Patientin / der Patient den gewünschten Eingriff gut durchdenken und am besten 3-4 Meinungen einholen, verschiedene Ärzte kennenlernen, Vorher-Nachher Bilder zeigen lassen und niemals eine Schnellschussentscheidung treffen.
- Schönheitsoperation sind private Eigenleistungen – die Krankenkasse übernimmt nur medizinisch notwendige Eingriffe (Ohranlegeplastik, Brustverkleinerung, Hauttumoren, Verbrennungen, Amazonensyndrom und bei Männern zum Beispiel schmerzhaftes Brustwachstum.)
- Im Schnitt sind 10-20% der Patienten männlich und die am häufigsten gewünschten OPs sind: Fettabsaugung, Lidchirurgie, Facelift, Intimchirurgie.
- Schönheitsoperationen bei Autoimmunerkrankten: Verschlimmerung von Autoimmunerkrankungen möglich, da die Immunabwehr aktiviert werden kann durch die Implantate // grundsätzlich sollte man sich aber bei Autoimmunerkrankungen besonders gut überlegen, ob man sich Fremdkörper einsetzen lässt.
Thema Brust
- Beliebteste OP: Brustvergrößerung mit Eigenfett.
- Eigenfett bringt eine biologische Unsicherheit mit, nur ca. 80 % des Eingesetzten Fetts wächst an, keine sichere Voraussage möglich. Ergebnis ist nicht vergleichbar mit dem einer Implantat-Brust.
- Bei Müttern sind Bauch und Brüste größtes Thema.
- Orientierungshilfe für die Frauen: Wenn die Brustwarze über der Unterbrustfalte liegt, ist eine Straffung nicht nötig! Straffung dann denkbar, wenn viel schlaffe Haut vorhanden ist.
- Heildauer nach Brust-OP: 6 Wochen.
- Möglichkeiten zur Brustverschönerung: Straffung, Implantat, Brustwarze nach oben versetzen, Eigenfett, Hautentfernung.
- Eine Brust- oder auch Bauchstraffung sollte im besten Fall dann stattfinden, wenn das Wunschgewicht erreicht ist (danach Anpassung Bauch / Brüste).
- Familienplanung sollte abgeschlossen sein und man sollte ein halbes Jahr nach dem Abstillen warten, bevor man die Brust operiert, damit das Ergebnis durch die Hormonumstellungen und sonstigen Veränderungen der Schwangerschaft nicht mehr beeinflusst werden kann.
- Stillen trotz Implantate möglich.
- Fehlformen können gut behandelt werden.
- Komplikationen: Nachblutung, unterschiedliche Platzierung der Implantate, verdrehte Implantate. Kapselfibrose: Hülle kann verstärkt wachsen (tut weh, ist hart) / bei 5-10% der Patientinnen.
- Implantate müssen unbedingt ausgetauscht werden / alle 10-15 Jahre.
- Merken: Es ist Quatsch, dass der behandelnde Arzt während der OP über die Implantat Größe entscheidet. Es sollte eine gemeinsame Entscheidung von Patient und Operateur sein und die kann zweifelslos auch vor der OP getroffen werden.
Thema Haut und Falten
- Mimische Falten können mit Botox behandelt werden, tiefliegende Falten werden mit Hyaluronsäure unterspritzt (langanhaltenderer Effekt).
- Botox ist ein Gift und lähmt, aber eine bewährte Methode, um Falten vorzubeugen (maximal 1-2 Mal im Jahr).
- Permanente Filler vermeiden. Lieber biodegradierbare Stoffe nutzen.
- Narbenentfernung mit Narbencremes, Narbenpflastern, Kompressionsbehandlungen, Cortison, Narbe ausschneiden und mit Lasern korrigieren.
- Schwangerschaftsstreifen reduzieren mit Radiofrequenzapplikation. Fraktora/Morpheus8 (Pinköpfe machen kleine Löcher in die Haut und dadurch zieht sich die Haut zusammen und die Schwangerschaftsstreifen können verbessert werden), Durch Erhitzung und Straffung.
Thema Bauch und Fett(überschuss)
- Finger weg von Fett-Weg-Spritze!
- Eine Bauchstraffung ist recht rikisofrei, der Heilungsprozess aber recht unangenehm und einschränkend, da der Bauchschnitt recht groß ist.
- Fettschürzenentfernung: Bauchstraffung XXL.
- Kryolipolyse ist eine nicht invasive Methode und funktioniert (und wird auch bei Lege Artis angeboten). Pro Anwendung können ca. 25% des lokal vorhandenen Fetts eingeschmolzen werden.
Persönliche Fragen an Dr. Kässmann:
- Was war die absurdeste Anfrage, die Sie je bekommen haben?
Gesichtsangleichung an ein Modell.
- Haben Sie Patienten erlebt, die OP-süchtig sind?
Nein, persönlich noch nicht erlebt.
- Sind Beratungsgespräche kostenlos?
Beratungsgespräche sind eine ärztliche Leistung, die nicht kostenlos angeboten werden dürfen. Ein Beratungsgespräch bei Dr. Kässmann kostet 50 Euro.
- Was macht Sie Ihrer Meinung nach zu einem guten Arzt?
- Die berufliche Expertise (20 Jahre)
- Ehrlichkeit
- Empathie
- Reflektion, Nachdenklichkeit, Besonnenheit und ein ruhiges Gemüt
Viele weitere Fragen und vor allem spannende Antworten gibt es – wie schon gesagt – in der Podcast Folge Nummer 68. Ganz viel Freude beim Hören und Wirken lassen.
Möchtest du Dr. Kässmann kontaktieren und weitere Fragen stellen, dann wende dich an sein Praxisteam bei Lege Artis und vereinbare einfach einen Termin.
Lege Artis Bergisch Gladbach – Praxis für Ästhetische und Plastische Chirurgie
Odenthaler Straße 19
51465 Bergisch Gladbach
+49 2202 9899596
Schau auch unbedingt auf der Website von Lege Artis vorbei, da diese jede Menge Videos und Infomaterial bereitstellt und du dich bereits vor einem Beratungsgespräch gründlich schlau machen kannst. Das gleiche gilt auch für den Instagram-Auftritt der Praxis.